Für Menschen in Industrieländern ist es nicht immer leicht zu verstehen, warum es besonders wichtig ist, Waisenkinder und Witwen in Afrika zu unterstützen. Deswegen wollen wir hiermit ein paar anschauliche Hintergrundinformationen bieten.
Witwen in Afrika
Die Witwenschaft in Afrika ist ein besonderes Problem, da eine Kombination aus kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren das Leben von Witwen erheblich schwer machen. In Afrika sind Witwen besonders gefährdet, von ihrer Gesellschaft stigmatisiert und ausgrenzt zu werden. Diese Ungerechtigkeit ist auf kulturelle Überzeugungen zurückzuführen, dass Witwenschaft mit Unglück, Flüchen oder anderen gefürchteten Zusammenhängen assoziiert wird. Dadurch fühlen sich Witwen in Afrika isoliert, diskriminiert und misshandelt. Witwen haben oft kein Recht, das Eigentum ihres Mannes zu erben, was dazu führen kann, dass sie weder sich noch ihre Kinder versorgen können. Dies führt weiterhin zu Armut, Obdachlosigkeit und anderen Formen der Not. Einige afrikanische Kulturen haben grausame traditionelle Praktiken, die an Witwen ausgeübt werden, wie z. B. die Witwenreinigung, bei der von einer Witwe erwartet wird, mit einem männlichen Verwandten oder Fremden Geschlechtsverkehr zu haben, um sich vom Geist ihres Mannes zu „reinigen“. Es kann auch zur Zwangsheirat kommen. Diese Praktiken können Witwen dem Risiko sexuell übertragbarer Infektionen, ungewollter Schwangerschaften und anderen gesundheitlicher und emotionaler Probleme aussetzen.
Untersuchungen haben ergeben, dass insbesondere Witwen in Afrika Diskriminierung und Missbrauch ausgesetzt sind. In einigen Fällen werden Witwen als verflucht oder für den Tod ihres Mannes verantwortlich gemacht, was zu sozialer Ausgrenzung und Misshandlung führen kann.
Witwen in Afrika stehen vor zahlreichen Herausforderungen, darunter eingeschränkter Zugang zu Gesundheitsversorgung, Eigentumsrechten und sozialer Unterstützung.
Waisenkinder in Afrika
Die Existenz von Waisenkindern ist weltweit verbreitet, wenn auch das Ausmaß des Problems von einem geografischen Ort zum anderen variiert. Die meisten Waisenkinder in Afrika befinden sich in einer schwierigen Lage und müssen mit Bedingungen zurechtkommen, die sie finanziell, sozial und emotional vor große Schwierigkeiten stellen.
Meistens werden sie in die Obhut von Verwandten gegeben, die schon Mühe haben, für den Bedarf ihrer eigenen unmittelbaren Familienmitglieder zu sorgen. Wenn die Verwandten dann nicht mehr zurechtkommen, leiden die Waisenkinder am meisten und müssen oft Hunger und Zwangsmigration erleiden. Weitere Folgen sind Schulabbrüche und ein eingeschränkter oder gar kein Zugang zu Gesundheits- und Sozialdiensten. Dies hat zur steigenden Zahl von Straßenkindern in den Städten beigetragen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Waisenkinder aufgrund ihrer Armut viele Misshandlungen erfahren. Um zu überleben, müssen sie als Kinder im Haushalt arbeiten und werden auf verschiedene Arten ausgebeutet. Besonders Mädchen werden bereits in jungen Jahren Opfer sexueller Ausbeutung, Prostitution oder Zwangsheirat.
Waisenkinder in Afrika sind hauptsächlich auf die hohe Sterberate von Erwachsenen zurückzuführen und sind in Gebieten, die von Krieg oder Krankheiten wie HIV/AIDS heimgesucht werden, nach wie vor weit verbreitet. Es gibt auch Fälle, in denen junge Frauen durch unüberlegtes Verhalten Kinder zeugen, sie dann nach der Geburt in Krankenhäusern oder Entbindungskliniken zurücklassen und weglaufen.
Waisenkinder in Afrika, dem ärmsten Kontinent der Welt, haben mit vielen Problemen in Bezug auf Armut zu kämpfen und viele sind auf sich allein gestellt.
Fakten über Waisenkinder in Afrika
Quelle: International Journal of Management and Social Sciences Research (ISSN: 2319-4421)
*(https://borgenproject.org/)